Geschichte

Vorbemerkungen

Eine kleine Turnhalle für die 1873 am heutigen Schlossplatz gegründete Lateinschule war notdürftig in einem normalen Schulsaal eingerichtet. Die Volksschulen hatten nur einen Turnplatz im Freien. Oberhalb der Schlossstraße (an der Stelle des heutigen Altenheimes Zoar) befand sich seit 1873 eine Brauerei, die seit 1891 im Besitz der Bayerischen Brauereigesellschaft Kaiserslautern war, dann aber nur noch als Bierniederlage und Malzfabrik genutzt wurde. Offenbar wurden nicht alle Räume der ehemaligen Brauerei benötigt und so fand manche größere Veranstaltung (Tanzveranstaltungen, Kundgebungen u.a.) gelegentlich in den Hallen der Brauerei statt. So kam die Gemeinde Winnweiler auf die Idee, zu versuchen, in den Räumen der Brauerei eine Turn- und Festhalle einzurichten. Um 1900 verhandelte die Gemeinde mit der Bayer. Brauereigesellschaft Kaiserslautern, ob diese nicht bereit wäre, das "Kühlhaus" zu einem Turn -und Festsaal auszubauen und auch den Schulen, insbes. Der Lateinschule, für den Turnunterricht zur Verfügung zu stellen. Ein positives Ergebnis wurde dabei nicht erzielt.

1902/1903

Das ursprüngliche Gebäude wurde als Turnhalle erbaut und zwar nach den Plänen des Kaiserslauterer Architekten J. Seeberger. Die Gesamtbaukosten betrugen 23.075.- Mark und waren damit um mehr als ein Drittel höher als veranschlagt. Neben der Nutzung als Turnhalle wurde das Gebäude auch den ortsansässigen Vereinen als Festhalle zur Verfügung gestellt.

1914-1921

Während des 1. Weltkrieges war in der Turnhalle und in den Räumen des nebenan gelegenen Kasinos (das heutige Museum) ein Kriegslazarett eingerichtet, betreut durch den Winnweilerer Frauenverein des Roten Kreuzes. Nach Kriegsende (in Winnweiler an Weihnachten 1918) diente die Turnhalle samt Kasino für 1 bis 2 Jahre als Kaserne für die französischen Besatzungstruppen. Nach Abzug der französischen Soldaten 1921, wurde das Gebäude wieder als Turn- und Festhalle genutzt.

1939-1945

Bei der Mobilmachung für den zweiten Weltkrieg 1939 war in der Turnhalle und dem Kasino ein Sammelplatz für 4 Offiziere, 10 Unteroffiziere und 126 Mannschaften eingerichtet, die dann hier eingekleidet und von hier aus ihren Truppeneinheiten überstellt wurden. Auch wurden während des Krieges des Öfteren „Führerreden“ via Volksempfänger übertragen. In der Zeit nach dem Einmarsch der Amerikaner am 19. März 1945 diente die Turnhalle kurzfristig als Sammelplatz für die deutschen Soldaten, die hier in Kriegsgefangenschaft kamen. Diese Kriegsgefangenen wurden dann in das Lager Bretzenheim bei Bad Kreuznach verbracht. 1945/46 wurde dann die Turnhalle erstmals wieder für Kabarett und Tanzabende genutzt.

1946-1975

Endes des Jahres 1946 wurde das Gebäude umgewidmet. Fortan waren hier die „Schlosslichtspiele Winnweiler“ untergebracht und hatten am 15.11.1946 ihre erste Vorstellung. Erster Inhaber des Kinos war Willi Hirdt. Sein Nachfolger Karl Jung änderte den Namen in „Ringlichtspiele Winnweiler“. Er und zuletzt seine Witwe betrieben das Kino bis ins Jahr 1975..

1975-1990

Nach der Aufgabe des Kinos wurde das Gebäude von der Gemeinde an das Ehepaar Alf Schulz verpachtet, die die Disco „Almaschu“ betrieben. In den letzten Jahren hieß die Disco dann „Magic“.

Seit 1990

Die ehemalige Turnhalle wurde ihrer heutigen Bestimmung als Restaurant zugeführt. Der Betrieb wurde erst durch die Familie Schöneberger, später dann durch die Familie Redzepovic geführt. Seit November 2013 wird das MAX durch Frau Stefanie Kämmer-Mette betrieben.